Akustik für Event-Räume perfekt berechnen: So klingt Ihr Erfolg!

Akustik für Event-Räume perfekt berechnen: So klingt Ihr Erfolg!

Einleitung

Kennen Sie das? Der Redner auf der Bühne gibt sich alle Mühe, aber in den hinteren Reihen versteht man kaum ein Wort. Oder das Konzert, bei dem der Sound irgendwie « matschig » klingt. Oft ist nicht die Technik schuld – sondern die Raumakustik!

Bei Events entscheidet die Akustik maßgeblich über Erfolg oder Misserfolg. Egal ob Konferenz, Konzert oder Firmenevent in Baden-Württemberg: Ein akustisch unausgewogener Raum kann selbst die beste Veranstaltung ruinieren. Die gute Nachricht? Mit dem richtigen Wissen lässt sich die Raumakustik für Events gezielt optimieren.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die Akustik im Event-Raum berechnen können, welche Kennwerte wirklich wichtig sind und wie Sie mit praktischen Lösungen den Klang Ihrer Veranstaltungen deutlich verbessern.

Die Grundlagen der Raumakustik für Veranstaltungen

Warum die richtige Akustik über Erfolg oder Misserfolg entscheidet

Die Eventakustik beeinflusst unmittelbar, wie konzentriert Ihre Teilnehmer bleiben. Ich habe einmal eine Produktpräsentation erlebt, bei der trotz hochkarätiger Redner die Hälfte der Gäste nach 20 Minuten auf ihre Smartphones starrte – einfach weil die Akustik so schlecht war, dass das Zuhören anstrengend wurde.

Typische Probleme in Eventräumen sind:

  • Zu lange Nachhallzeiten, die Sprache unverständlich machen
  • Störende Echos, die bei Musikdarbietungen den Klang verfälschen
  • Ungleichmäßige Schallverteilung, sodass manche Bereiche zu laut, andere zu leise sind

Die Herausforderung besteht darin, die richtige Balance zu finden. Für Redebeiträge brauchen Sie eine andere Veranstaltungsraum-Akustik als für Konzerte. Ein Vortrag erfordert kurze Nachhallzeiten für klare Sprachverständlichkeit, während Musikdarbietungen von etwas mehr Nachhall profitieren können.

Akustische Kennwerte verstehen: Von der Nachhallzeit bis zum Sprachübertragungsindex

Um die Raumakustik für Veranstaltungen zu optimieren, müssen Sie zunächst die wichtigsten Kennwerte kennen:

Nachhallzeit (RT60): Sie gibt an, wie lange es dauert, bis ein Schallereignis um 60 dB abgeklungen ist. Für Sprachveranstaltungen sind je nach Raumgröße Werte zwischen 0,6 und 1,2 Sekunden ideal. Bei Konzerten darf’s gerne etwas mehr sein – zwischen 1,4 und 2,0 Sekunden, abhängig vom Musikstil.

Die Nachhallzeit für Events variiert also stark nach Veranstaltungstyp. Für Konferenzen ist eine zu lange Nachhallzeit fatal, da sie die Sprachverständlichkeit drastisch reduziert. Man kann das mit einem Gespräch unter einer Brücke vergleichen – die Worte verschwimmen ineinander.

Der Sprachübertragungsindex (STI) misst direkt, wie gut Sprache verstanden werden kann. Er wird auf einer Skala von 0 bis 1 angegeben, wobei Werte ab 0,6 für gute Verständlichkeit stehen. Dieser Wert ist besonders für Konferenzen und Vorträge entscheidend.

Nicht zu vergessen sind die Raummoden – Frequenzen, die durch die Raumgeometrie verstärkt oder ausgelöscht werden. Sie können dazu führen, dass bestimmte Töne überbetont klingen oder komplett fehlen.

Raumakustik nach DIN 18041 berechnen

Die richtige Formel für Ihren Eventraum

Für die Akustikplanung im Eventraum nutzen wir in der Praxis häufig die Sabine-Formel. Sie ist nicht perfekt, aber ein guter Ausgangspunkt, um die Nachhallzeit zu berechnen:

T = 0,163 × V/A

Dabei ist T die Nachhallzeit in Sekunden, V das Raumvolumen in Kubikmetern und A die äquivalente Absorptionsfläche in Quadratmetern. Die Formel verdeutlicht: Je größer der Raum, desto länger der Nachhall – es sei denn, die Absorptionsfläche wird entsprechend vergrößert.

Die DIN 18041 gibt klare Richtwerte vor, welche Nachhallzeiten für welche Nutzungsarten angestrebt werden sollten. Bei der Berechnung der Eventakustik muss jedoch beachtet werden, dass unterschiedliche Raumformen verschiedene akustische Eigenschaften aufweisen.

Bei komplexen Raumgeometrien – etwa einem Saal mit Empore oder unregelmäßiger Deckenform – sollten Sie die Berechnung anpassen oder spezielle Software zur Akustikberechnung für Veranstaltungsräume verwenden. Für optimale Klangergebnisse empfiehlt sich außerdem, eine professionelle Tontechnik zu nutzen, die auf die akustischen Eigenschaften des Raumes abgestimmt ist.

Praktische Anwendung des Raumakustikrechners

Wer die Akustik für Events berechnen möchte, muss nicht zwingend Physiker sein. Heutzutage gibt es zahlreiche digitale Werkzeuge, die Ihnen diese Arbeit erleichtern. Eines meiner Lieblings-Tools ist der Online-Raumakustikrechner von Akustik+, der speziell für Veranstaltungsräume entwickelt wurde.

So gehen Sie bei der Berechnung vor:

  1. Vermessen Sie Ihren Raum (Länge, Breite, Höhe)
  2. Notieren Sie die vorhandenen Materialien (Wände, Boden, Decke)
  3. Geben Sie die Besucherzahl und Bestuhlung ein
  4. Definieren Sie den Veranstaltungstyp (Sprache/Musik/gemischt)

Nach der Eingabe erhalten Sie eine Einschätzung der zu erwartenden Nachhallzeit und Vorschläge zur Optimierung. Ich habe festgestellt, dass die Ergebnisse zwar nicht perfekt sind, aber eine gute erste Orientierung bieten.

Die Interpretation der Ergebnisse variiert je nach Eventtyp. Für eine Konferenz sollten Sie bei der Akustikberechnung auf einen STI-Wert von mindestens 0,6 achten, während bei einem Jazzkonzert eine leicht erhöhte Nachhallzeit von etwa 1,6 Sekunden durchaus wünschenswert sein kann.

Optimale Akustiklösungen für verschiedene Veranstaltungsformate

Konferenzen und Vortragsveranstaltungen

Bei Konferenzen steht die Sprachverständlichkeit an erster Stelle. Für optimale Raumakustik bei Veranstaltungen dieser Art empfehle ich:

  • Nachhallzeiten zwischen 0,6 und 0,9 Sekunden
  • Gerichtete Beschallungssysteme statt diffuser Schallquellen
  • Absorber an den ersten Reflexionspunkten an Wänden und Decke

Besonders wichtig bei der Akustikplanung für Eventräume ist die richtige Mikrofonierung. Selbst der akustisch beste Raum kann durch falsche Mikrofonpositionierung ruiniert werden. Für Podiumsdiskussionen haben sich Grenzflächenmikrofone bewährt, die Störgeräusche minimieren.

Ich erinnere mich an eine Konferenz in Stuttgart, bei der wir trotz schwieriger Raumgeometrie eine hervorragende Sprachverständlichkeit erreicht haben – durch strategisch platzierte Akustikpaneele und ein gut abgestimmtes Beschallungskonzept.

Konzerte und musikalische Darbietungen

Die Eventakustik für musikalische Veranstaltungen folgt anderen Regeln. Je nach Musikstil variieren die optimalen Bedingungen:

Musikstil Ideale Nachhallzeit Besondere Anforderungen
Klassik 1,8-2,2 Sekunden Diffuses Schallfeld, Holzoberflächen
Rock/Pop 1,0-1,4 Sekunden Kontrollierter Bass, wenig Flatterechos
Jazz 1,4-1,8 Sekunden Ausgewogene Frequenzverteilung

Für temporäre Konzertlösungen bieten sich mobile Akustiksysteme an. Diese ermöglichen die Optimierung der Raumakustik für Events, ohne permanente Eingriffe vornehmen zu müssen. Manchmal reichen bereits strategisch platzierte Vorhänge aus schweren Stoffen aus, um die Nachhallzeit merklich zu reduzieren.

Hybride Events und Multimedia-Präsentationen

Die neue Normalität sind hybride Veranstaltungen – und diese stellen besondere Anforderungen an die Akustik im Eventraum. Hier müssen Sie bei der Berechnung der Raumakustik zusätzliche Faktoren berücksichtigen:

Zum einen brauchen Sie optimale Bedingungen für die Anwesenden, zum anderen müssen Tonaufnahmen für Online-Teilnehmer klar und deutlich sein. Problematisch wird’s oft durch Computergeräusche und schlechte Mikrofonierung der Sprecher.

Für hybride Events empfehle ich daher:

  • Kurze Nachhallzeiten (0,5-0,8 Sekunden)
  • Lavalier-Mikrofone für Sprecher
  • Zusätzliche Akustikmaßnahmen im Bereich der Technik

Die Schallabsorption bei Events kann durch temporäre Stellwände mit Akustikfüllung verbessert werden. Diese lassen sich flexibel positionieren und helfen, störende Reflektionen zu minimieren – besonders wichtig für die Tonaufnahmequalität.

Praktische Umsetzung: Akustikoptimierung in bestehenden Räumen

Effektive Schallabsorber und ihre Platzierung

Für die Akustikoptimierung von Eventräumen gibt es verschiedene Absorbertypen:

Breitbandabsorber dämpfen ein breites Frequenzspektrum und eignen sich für die allgemeine Reduktion der Nachhallzeit. Typische Ausführungen sind Akustikschaumplatten oder stoffbespannte Mineralwollplatten.

Tieftonabsorber (Bassfallen) sind für die Kontrolle tiefer Frequenzen unverzichtbar. In der Praxis haben sich Helmholtz-Resonatoren oder Membranabsorber bewährt, die gezielt bestimmte Frequenzbereiche dämpfen.

Entscheidend für die Wirksamkeit ist die strategische Platzierung. Die erste Reflexionszone – also die Punkte, an denen der Schall zuerst von Wänden oder Decke reflektiert wird – sollte prioritär behandelt werden. Man kann diese Punkte mit einem einfachen Trick ermitteln: Ein Helfer bewegt einen Spiegel entlang der Wand, während Sie an der Sprecherposition stehen. Überall, wo Sie im Spiegel Ihre Augen sehen können, befindet sich ein wichtiger Reflexionspunkt.

Was die Kosten angeht, muss gute Raumakustik für Veranstaltungen nicht teuer sein. Temporäre Lösungen wie Molton-Vorhänge bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, während hochwertige Akustikpaneele zwar teurer sind, aber auch optisch ansprechender und langlebiger.

Temporäre Akustiklösungen für Veranstaltungen in Baden-Württemberg

In meiner Erfahrung als Veranstaltungstechniker in Baden-Württemberg habe ich oft erlebt, dass kurzfristige akustische Anpassungen nötig sind. Besonders bei wechselnden Locations hilft ein Arsenal an flexiblen Lösungen:

Mobile Akustikwände sind wahre Alleskönner für die Eventakustik. Sie lassen sich je nach Bedarf positionieren und absorbieren effektiv mittlere bis hohe Frequenzen. Bei einer Konferenz in Heidelberg konnten wir den Nachhall mit nur sechs strategisch platzierten Stellwänden um fast 40% reduzieren!

Nicht zu unterschätzen sind textile Lösungen wie schwere Molton-Vorhänge. Sie sind kostengünstig, leicht zu transportieren und erstaunlich effektiv. Ein praktischer Tipp: Hängen Sie die Vorhänge mit etwas Abstand zur Wand auf, so erhöht sich die Absorption im mittleren Frequenzbereich erheblich.

Für besonders problematische Räume setzen wir in Baden-Württemberg zunehmend auf modulare Deckensegel. Diese können an vorhandenen Traversensystemen befestigt werden und verbessern nicht nur die Akustik, sondern auch die Optik des Raumes.

Messtechnik zur Überprüfung der akustischen Optimierung

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – das gilt auch beim Berechnen der Eventakustik. Mit modernen Messsystemen lässt sich die tatsächliche Wirkung akustischer Maßnahmen überprüfen:

  • RT60-Messungen zur Bestimmung der realen Nachhallzeit
  • STI-Messungen für die Sprachverständlichkeit
  • Frequenzanalysen zur Identifikation problematischer Frequenzbereiche

Manchmal überraschen die Messergebnisse! Bei einem Firmenevent in Stuttgart zeigte die Messung, dass trotz umfangreicher Absorbermaßnahmen die Nachhallzeit im Bassbereich viel zu hoch war. Der Grund: Die dünnen Absorber wirkten kaum unter 250 Hz. Die Lösung war schließlich der Einsatz zusätzlicher Bassfallen in den Raumecken.

Erfolgsbeispiele: Perfekte Akustik bei Veranstaltungen in Baden-Württemberg

Fallstudie 1: Kongresszentrum mit variabler Akustik

Das Kongresszentrum in Freiburg stand vor einer Herausforderung: Vormittags Fachvorträge, abends Konzert – mit völlig unterschiedlichen akustischen Anforderungen. Die Ausgangssituation war eine Nachhallzeit von 1,8 Sekunden, perfekt für Musik, aber katastrophal für Sprache.

Unsere Lösung war ein System aus motorisierten Akustikvorhängen und klappbaren Wandelementen. Per Knopfdruck konnte die Nachhallzeit auf 0,8 Sekunden reduziert werden. Die Kosten von rund 45.000 € amortisierten sich schnell, da keine manuellen Umbauten mehr nötig waren. Das Feedback der Veranstalter? Durchweg positiv, vor allem wegen der enormen Zeitersparnis zwischen den Veranstaltungsteilen.

Fallstudie 2: Historischer Saal mit akustischer Optimierung

Bei denkmalgeschützten Gebäuden wie dem historischen Ratssaal in Tübingen sind die Herausforderungen besonders groß. Keine Bohrlöcher, keine permanenten Installationen – und trotzdem sollte die Akustik für moderne Konferenzen optimiert werden.

Vor der Optimierung Nach der Optimierung
Nachhallzeit: 2,4 Sekunden Nachhallzeit: 1,2 Sekunden
STI: 0,42 (unzureichend) STI: 0,68 (gut)
Deutliche Flatterechos Ausgeglichenes Klangbild

Wir entwickelten eine Lösung aus freistehenden, historisch anmutenden Stellwänden mit Akustikfüllung und reversiblen Wandbespannungen. Zusätzlich kamen speziell angefertigte Sitzkissen zum Einsatz, die bei Nichtgebrauch als dekorative Elemente dienten. Der Clou: Nichts davon hinterließ Spuren am Gebäude.

Fazit: So planen Sie die perfekte Akustik für Ihre nächste Veranstaltung

Die richtige Raumakustik für Events zu berechnen ist keine Hexerei, erfordert aber Planung. Hier meine Checkliste für Ihren Erfolg:

  1. Analysieren Sie den Raum (Volumen, Geometrie, vorhandene Materialien)
  2. Definieren Sie klare akustische Ziele je nach Veranstaltungstyp
  3. Berechnen Sie die nötigen akustischen Maßnahmen
  4. Setzen Sie auf eine Kombination aus permanenten und temporären Lösungen
  5. Überprüfen Sie das Ergebnis mit Messungen

Zeitlich sollten Sie für akustische Optimierungen mindestens zwei Wochen vor der Veranstaltung einplanen. Bei komplexeren Herausforderungen empfehle ich, frühzeitig Experten hinzuzuziehen – so vermeiden Sie böse Überraschungen.

Die perfekte Eventakustik mag im Hintergrund bleiben, aber sie ist der unsichtbare Erfolgsfaktor Ihrer Veranstaltung. Denn wie heißt es so schön: Gute Akustik fällt nicht auf – aber schlechte ruiniert jedes Event.

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